“Ein Wagnerabend zu vier Händen im Hause Humperdinck” – Sofi Simeonidis und Rainer Maria Klaas
am 29.08.2021, 11:00
Preis: Preiskategorie D
Richard Wagners Parsifal in Tonsätzen zu vier Händen von Engelbert Humperdinck
- Das Heilthum
- Der Schwan
- Das Liebesmahl
- Die Blumenmädchen
- Charfreitagszauber
Siegfried Wagner: Ouverture zu Sonnenflammen, vierhändig von Carl Kittel
(öffentliche Erstaufführung!)
Richard Wagner: Wotans Abschied und Feuerzauber aus Die Walküre, vierhändig von Engelbert Humperdinck (öffentliche Erstaufführung!)
Franz Liszt: Marche et Cavatine aus Lucia di Lammermoor von G. Donizetti
Sofi Simeonidis, Rainer Maria Klaas (Klavier)
Ein „Familienkonzert“ der besonderen Art: Werke von Richard Wagner, seinem Sohn Siegfried Wagner und seinem Schwiegervater Franz Liszt! Und, wie es sich für einen häuslichen Opernabend gehört, alles in Fassungen für Klavier zu vier Händen. Es fehlt eigentlich nur das Kaminfeuer zum Feuerzauber…
Im Mittelpunkt dabei: die Wagner-Bearbeitungen des „Parsifal-Gehilfen“ Engelbert Humperdinck, der als Freund des Hauses bis in seine letzten Jahre regelmäßig Wahnfried und die Festspiele besuchte. Zwölf Auszüge aus Parsifal setzte er zu vier Händen und schuf so einen monumentalen eineinhalbstündigen Querschnitt aus jenem Werk, an dessen Uraufführung er federführend in ganz vielen Belangen beteiligt war. Fünf Sätze daraus werden erklingen.
Aber schon Jahre vor seiner Bekanntschaft mit Richard Wagner, noch als Student am Kölner Konservatorium, an dem die Beschäftigung mit Wagner offiziell verpönt war, bearbeitete er heimlich den Schluss der Walküre für eine Hausmusik bei Freunden. Eine öffentliche Uraufführung hat bislang noch nicht stattgefunden.
Abgerundet wird der Abend mit Siegfried Wagner – Schüler Humperdincks, Sohn Richards, Enkel Liszts, Komponist, Dirigent, Regisseur und Festspielleiter – und Franz Liszt, der mit seinen Klaviertranskriptionen und Paraphrasen neue Maßstäbe in der Entwicklung des Klavierspiels setzte.
Änderungen vorbehalten!
Sofi Simeonidis wurde 1989 in Tiflis (Georgien) geboren und trat bereits im Alter von sieben Jahren mit dem Sinfonieorchester ihrer Heimatstadt auf. Sie studierte am Sakaria PaliaSchvili Gymnasium, einer ,,Zehnjährigen Schule für Begabte”, und am W. Saradshischwili-Konservatorium in Tiflis/ Georgien in der Klavierklasse von Prof. Nino Chiraqadze.
Im Laufe ihres Studiums nahm Sofi Simeonidis erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben teil, so erhielt sie 1999 beim Republikanischen Wettbewerb in Tiflis den ersten Preis, 2002 bei dem Internationalen Wettbewerb in Litauen den ersten Preis und 2003 bei dem Internationalen Wettbewerb in Rumänien den ersten Preis. 2005 gewann sie an dem Internationalen Wettbewerb in Tiflis den zweiten Preis sowie 2014 bei dem Wettbewerb des Kammerensembles in Tiflis den zweiten Preisdie
Von 2011 bis 2014 erhielt sie ein Stipendium von Elisabeth Leonskaja. 2011-2013 wurde sie regelmäßig zum Internationalen Festival ,,youth classic“ mit Solo- und Kammermusikkonzerten eingeladen (Wiesbaden, Frankfurt, Köln). 2014 wurde sie von der Fondation György Cziffra (Paris) eingeladen und nahm am Internationalen Festival teil.
Ab 2015 studierte sie an der Internationalen Musikakademie Anton Rubinstein in Düsseldorf. Seit 2016 studiert sie an der Hochschule für Musik Detmold.Rainer Maria Klaas ist mit rund 2.000 aufgeführten Werken von 1.200 Komponisten der repertoirereichste europäische Pianist. In Recklinghausen geboren, war er Schüler von Detlef Kraus und Klaus Hellwig (Folkwang-Hochschule Essen) sowie von Yara Bernette (Musikhochschule Hamburg); Konzertexamen 1977. Kurse u. a. bei Guido Agosti, Czeslaw Marek und Jorge Bolet. Konzerte, Meisterkurse und Jurorentätigkeit in Europa, Israel, den USA und Ostasien; zahlreiche CDs (u. a. Melodramen mit dem Rezitator Peter P. Pachl) und Rundfunkproduktionen. Gründer der integral::musiken Ruhr 1975, Mitbegründer der Nachwuchs-Konzertreihe DEBUT UM 11 (1992). Herausgeber und Verleger des Piano-Jahrbuchs (1978-83, erneut ab 2021). Initiator und Programmdramaturg NRW-weiter Konzertzyklen. Leiter einer Hauptfachklasse Klavier an der Musikhochschule in Dortmund 1985-2001. Seit 2002 verstärkte Tätigkeit auch als Dirigent.
In thematischen Klavierabenden und kammermusikalischen Portraitkonzerten befasste Klaas sich u. a. mit Bach, Beethoven, Chopin, Liszt, Brahms, Tschaikowsky, Busoni, Godowsky, Rachmaninow, Reger, Ravel, de Falla, Dohnányi, Hindemith, Zieritz, Schostakowitsch, Baur, Fontyn und Kagel. Er spielte Uraufführungen von Jacques Castéréde, Berthold Goldschmidt, Cristóbal Halffter, Stefan Heucke, Martin Pohl-Hesse, Wagner Prado, Ulrich Schultheiß, Stefan Thomas und Frank Zabel. Viele Werke seines mehr als 600 Komponisten erfassenden Repertoires sind auf CD oder in Rundfunkaufnahmen dokumentiert. 2011 erschien seine Einspielung der bis dato als unspielbar geltenden 1. Klaviersonate von Stefan Heucke. In Vorbereitung ist die Aufnahme der ersten drei Klaviersonaten von Martin Münch.
Seit 1975 Leiter der Recklinghausener „integral::musiken“, trat Klaas 1999 als Initiator und Interpret des nordrhein-westfälischen Festivals „MM::99 – Kammermusik des 20. Jahrhunderts in 50 Konzerten“ hervor. Für das Kulturhauptstadtjahr 2010 entwarf er den 25teiligen Zyklus „Zeit::Reise – von Mozart bis Henze”. Er schrieb zahlreiche Bearbeitungen, darunter die Klavieretüden “Onditude” und “Bourdonitude” nach Frédéric Chopin. Klaas lehrt am studio::busoni in Recklinghausen und Dortmund.
Veranstaltungsort
Kammermusiksaal
Steingraeberpassage 1
95444 Bayreuth