Mozart-Zug: Spielen wie zu Zeiten der Hammerflügel

Steingraebers Sonderausführungen und Innovationen greifen zum Teil alte Spielarten auf, wie beispielsweise der Mozart Zug (DGB 20 2014 003 845.7). Der Tastentiefgang wird bei Flügeln damit auf 8 mm vermindert, der Abstand Hammer/Saite (“Steighöhe”) wird auf 36 mm verkürzt und ein noch leiseres pppp-Spiel samt schnellerer Repetition ist möglich.

Im Ergebnis wird das Instrument schneller und mozarthafter, d.h. der Ton wird klein und silbrig, aber langtöniger.

Steingraebers Mozart-Zug ist in zwei Varianten lieferbar: als Kniehebel (zur Verwendung während des Spiels) oder als Handhebel (zur vorherigen Festlegung auf jedes Maß zwischen 8 und 10 mm). George Steingraeber entwickelte diese Einrichtung als linkes Pedal schon im Jahre 1894, u.a. für Engelbert Humperdinck.

Der Tastentiefgang entwickelte sich über drei Jahrhunderte hinweg, von damals unter 5 mm bis auf über 10 mm in heutiger Zeit – eine echte Herausforderung für Pianisten. Der Mozart-Zug ermöglicht heute ein authentisches Spielen wie zu Zeiten der Hammerflügel.

Weitere Künstler zeigen sich vom Mozart-Zug begeistert und nahmen und nehmen CDs auf. Der deutsche Pianist Martin Stadtfeld beispielswiese veröffentlichte im November 2016 seine CD “Chopin+”, die bei Sony Classical erschienen ist. Bei zahlreichen Stücken macht er vom Mozart-Zug Gebrauch.

Die französische Pianistin und Pädagogin Anne Le Bozek sagte 2015: “Ohne jede Ausnahme waren alle Studenten meiner Klasse, Pianisten und Sänger, vom Steingraeber D-232 extrem begeistert. (…) Das Sordino-Pedal wurde gut empfunden, noch besser aber der Mozart-Zug, der die ganze Tastatur runterstellt. Es wurde viel Haydn und Mozart probiert. Ich wüsste schon, wie ich diesen Flügel zum großen Nutzen für die Klasse einsetzen könnte…

Der französische Pianist Cyril Guillotin spielte eine Doppel-CD “Clair Obscur” im Steingraeber Haus ein, “die jeden begeistern sollte, der sich mit Klavierklang beschäftigt” (Cit. Carsten Dürer, PianoNews). Er vergleicht die spieltechnischen Möglichkeiten historischer Hammerflügel mit denen unseres Konzertflügels E mit Sordino und Mozart-Zug.

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Hugh Sung – Pianist, Autor, Techie und Unternehmer – testete den Mozart-Zug und andere Innovationen bei der NAMM Show 2017.

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Ratko Delorko, Konzertpianist, bei der Musikmesse 2014: „Es ist einfach eine Bereicherung für so ein Instrument, weil Sie dann Sachen machen können, die auf dem normalen Konzertflügel nicht funktionieren oder nicht funktionieren können – eben weil die Wege anders sind.“

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